Autismus Zentrum Hannover

Aktuelles aus unserem Haus

Rugby für Kinder und Jugendliche mit einer Autismus-Spektrum-Störung (im Alter von 8 - 12)

Eine Ergotherapeutin und ein professioneller Rugyspieler haben In Australien das Programm Sense Rugby (https://www.senserugby.com.au/) entwickelt. Es richtet sich an Kinder und Jugendliche mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen. Ein ähnliches Angebot soll nun auch in Hannover entstehen. Mehr Infos dazu finden Sie hier:

Im Raum Hannover soll eine Rugbygruppe für Kinder und Jugendliche mit einer Autismus-Spektrum-Störung entstehen. 

Eine erste Informationsveranstaltung dazu soll 
am 23.09.2022 von 16.00 -17.30 Uhr 
in der Bemeroder Straße 8, 30559 Hannover

stattfinden. Sie können sich mit oder auch ohne Ihre Kind über das Angebot zu informieren. Wir möchten, dass die Teilnehmer:innen auch gerne mithören und Fragen gestellt werden können.
Falls Sie mehr erfahren möchten, lesen Sie gerne den angehängten Text von Herrn Wittke (Begleiter des Angebots). Außerdem finden Sie im Text ein Link zu einem Video, das ebenfalls einen kleinen Eindruck gibt, wie das Training aussehen kann.


Wir würden uns freuen, wenn Sie mit vielen Fragen dabei sein möchten.
Falls Sie Fragen haben und sich anmelden möchten, freuen Herr Wittke und ich uns sehr.
Bis bald
Anke Spetzke
(Beratungsstelle Autismus)

 

Rugby für Kinder und Jugendliche mit Autismus-Spektrum-Störung
In Australien läuft ein Programm, welches Sense Rugby heißt (https://www.senserugby.com.au/) und von einer Ergotherapeutin und einem professionellen Rugbyspieler für Kinder und Jugendliche (KuJ) mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen entwickelt wurde. Rugby ist eine körperbetonte Sportart und zählt zu den populärsten Teamsportarten der Welt. Dieses Programm nutzt einzelne Elemente aus dem Rugbysport, um an sozialen Fähigkeiten, Aufmerksamkeit für Aufgaben, Verhalten, emotionaler Regulierung und sensorischer Verarbeitung zu arbeiten. Was wie eine ausgefallene Idee klingt, macht tatsächlich durchaus Sinn, wenn man beginnt, die Elemente des Kontaktsports auseinander zu nehmen und an die unterschiedlichen Bedürfnisse der Teilnehmer*innen anzupassen:
Wir laufen und packen mit aller Kraft an (z.B. eine Kontaktkissen und nicht unsere Freund*innen), wir treten, werfen und stoßen, wir heben Gewichte, wir ringen, etc. Wir nutzen also viele Elemente, welche auch im regulären Rugby angewandt werden.
Ein Kind hat die Möglichkeit, den Input zu bekommen, nach dem sich sein Körper so sehnt, ohne dafür in Schwierigkeiten zu geraten und dabei die Aufgabe so reguliert, dass sich das Kind mehr auf das konzentrieren kann, was der Ausbilder sagt. Sie entwickeln auch die Fähigkeit, die Kraft ihrer Bewegungen zu regulieren, ihr Körperbewusstsein zu steigern und ihre Muskeln zu stärken. Wir haben ein kleines Zeitfenster, um daran zu arbeiten, ihnen sozialen und körperlichen Erfolg zu ermöglichen, während wir neue Fähigkeiten wie Passen, Treten oder Fangen erlernen. Sie haben individuelle Unterschiede und einzigartige Vorerfahrungen, die wir berücksichtigen müssen. Einige KuJ sind möglicherweise übermäßig ängstlich und müssen genau wissen, was als nächstes kommt, um ihnen zu helfen, mit einer Aktivität einverstanden zu sein. Einige KuJ finden es möglicherweise wirklich schwierig, einer Reihe von Anweisungen zu folgen, daher müssen die Dinge sehr einfach und linear sein, um teilnehmen zu können. Einige KuJ finden es wirklich schwierig, Bewegungen zu koordinieren, die vielleicht ihren Freunden leichter fallen, wodurch sie sich frustriert und unzulänglich fühlen. Einige KuJ brauchen vielleicht Dinge, die in sehr einfacher Sprache erklärt werden müssen, um ihnen zu helfen, die Anweisungen zu verstehen. Die Liste geht weiter, aber wir wollen ihnen dabei helfen, die unzähligen Vorteile zu nutzen, die die Zugehörigkeit zu einem Team mit sich bringt. Es verändert ihre Wahrnehmung der Aktivität, was es ihnen erleichtert kann, sich einem Team anzuschließen, oder neuen Situationen eventuell leichter zu begegnen. Wir wollen ein positives Erlebnis schaffen und praktizieren, so dass die KuJ auf diese Weise später eventuell sogar an einer regulären Sportgruppe teilnehmen können.