Autismus Zentrum Hannover

Geschichte

1973 wird der Verein zur Förderung autistischer Kinder e.V. gegründet. Die Eltern stellen sich von Anfang an die Aufgabe, eine bessere Förderung und Therapie ihrer Kinder zu organisieren. Erste Vorsitzende ist Frau Birschel. 

1977 findet der Verein ein großes, schönes Domizil, das "Dietrich-Bonhoeffer-Haus" in der Bemeroder Straße  8. Eigentümerin war die Landeskirche. Hier befinden sich noch heute große Teile der Einrichtung. Es ist auch Sitz des Vereins. Nun konnten 28 Kinder ihren Bedürfnissen entsprechend speziell gefördert werden. 

Sehr bald zeichnet sich ab, dass für einzelne Kinder eine Internatsbetreuung als Krisenintervention notwendig wird. Deshalb wird ein Fünf-Tage-Internat eingerichtet. 

1985 erhält das Therapiezentrum die Anerkennung als Tagesbildungsstätte, in der die Kinder ihrer Schulpflicht nachkommen können. 

1994 ist ein schwieriges Jahr für die Einrichtung: Das Dietrich-Bonhoeffer-Haus wird grundlegend saniert. Kindergarten und Tagesbildungsstätte müssen in eine provisorische Unterkunft ziehen, das Internatsangebot kann nicht aufrechterhalten werden. Die Belegungszahlen sinken rapide, die Einrichtung ist wirtschaftlich existentiell bedroht. 

In diesem Jahr ist auch der Konkurs der Gemeinnützigen Gesellschaft zur Förderung Körperbehinderter mbH zu beklagen. Um die Einrichtungen zu erhalten, gründet der Verein mit drei weiteren Gesellschaftern die gemeinnützige Gesellschaft für integrative Behindertenarbeit mbH(GiB). 

Die GiB führt die nach dem Bundessozialhilfegesetz finanzierten Einrichtungen der erloschenen Gesellschaft fort, in der der Verein seit 1987 Minderheitengesellschafter war. 

1995 erfolgt der Wiedereinzug in das Dietrich-Bonhoeffer-Haus. Unter dem neuen Betriebsführer des Therapiezentrums, Dipl. Kaufmann Markus Kriegel, erholt sich die Einrichtung zügig. Er ist seitdem auch Geschäftsführer der GiB. 

2000 eröffnen wir unweit von Hannover, vor den Toren Hildesheims, in der Ortschaft Giesen zwei Wohngruppen für jeweils sechs autistische Kinder. Auch das Internat zieht in dieses Haus um, sodass die Tagesbildungsstätte durch die frei gewordenen Räumlichkeiten um eine weitere Gruppe vergrößert werden kann.

2002 geht die Trägerschaft der angewachsenen Einrichtungen vom Verein auf die neu gegründete Therapiezentrum gemeinnützige GmbH über. Geschäftsführer ist seit Beginn Herr Markus Kriegel. 

2006 erwirbt die Therapiezentrum gGmbH das Anwesen Bemeroder Straße 8 von der Landeskirche. Inzwischen werden in Tagesbildungsstätte und Heilpädagogischer Kindergarten 35 Kinder gefördert, durch die Ambulanz etwa 50, in den Kinderwohngruppen zwölf.

2007 Der Verein heißt „Autismus Hannover e.V. - Regionalverband zur Förderung von Menschen mit Autismus“. Die Kinder von damals sind längst erwachsen. Die Namensänderung erfolgt in Anlehnung an den neuen Namen des Bundesverbandes, dessen Mitglied der Verein seit Beginn ist und der sich als Interessenvertretung aller Menschen mit Autismus in Deutschland versteht.

2012 Der Neubau für den Heilpädagogischen Kindergarten wird für zwei Gruppen mit je sechs Plätzen eröffnet. Die Maßnahme der "Frühen Förderung nach AVT" (Autismusspezifische Verhaltenstherapie) etabliert sich mit einer eigenen Leistungsvereinbarung.

2014 Das Therapiezentrum heißt jetzt Autismus Zentrum Hannover (AZH). Der seinerzeit gewählte Begriff "Therapie" wird heute als zu eng für die breit gefächerte Förderung unter Zuhilfenahme verschiedener Methoden empfunden. Autismus wird nicht als Behinderung verstanden, die mit Therapie verschwinden würde, sondern als dauerhaftes Persönlichkeitsmerkmal, deren Träger mal mehr, mal weniger umfassende Förderangebote benötigen, um in den verschiedenen Lebensbereichen langfristig zu bestehen. Gleichwohl wird der Name der Trägergesellschaft "Therapiezentrum gemeinnützige GmbH" jetzt noch nicht angepasst.

2016 Die Gesellschaft ist mit ihren Angeboten weit über die Grenzen Hannovers bekannt, entsprechende Anfragen belegen das seit Jahren. Die Gesellschaft ist zu dem Zentrum für Autismus gewachsen und erster Ansprechpartner in der Region. Aktuell besuchen 31 Kinder und Jugendliche mit Autismus die Schule im Bonhoeffer-Haus, der Heilpädagogische Kindergarten zählt zwölf Kinder, in den Wohngruppen für Kinder und Jugendliche leben 13 Kinder und Jugendliche und in der Ambulanz und Beratungsstelle für Kinder und Jugendliche mit Autismus werden rund 130 Kinder gefördert.